Online-Reporting ist in aller Munde. Wir haben für Sie aktuelle Erhebungen und Studien zum Thema gesichtet und liefern Ihnen anbei einen Überblick – zum Einsatz auf Unternehmensseite und zum Nutzerverhalten.
Online Report (PDF):
Alle grösseren Unternehmen in der DACH-Region stellen auf ihrer Website den Geschäftsbericht zum Download bereit. PDF ist das wichtigste Format für Kapitalmarktteilnehmer. Unternehmen sollten sich jedoch bewusst sein, dass Online-PDFs ein Einfallstor für Cyberattacken sein können – und entsprechend vorbeugen.
Zum Thema Sicherheitsrisiken bei PDF-Dateien: Börsen-Zeitung (21.05.2016) «IR und die Schattenseiten der Digitalisierung»
Online Report (HTML):
55 Prozent der SMI-Unternehmen, 36 Prozent der DAX/MDAX/SDAX-Unternehmen und 15 Prozent der ATX-Unternehmen publizieren einen HTML-Online-Report. Dabei sind 81 Prozent der Online-Reports responsive. Insgesamt wurde der digitale, oftmals aufwendig aufbereitete und mit besonderen Features versehene Online-Bericht bei Unternehmen in den letzten Jahren beliebter. Interessanterweise sieht man jedoch einen Rückgang bei deutschen Unternehmen, die verstärkt auf nutzerfreundliche PDFs setzen. In der Schweiz nimmt die Zahl der Online-Berichte hingegen stetig zu. Ergebnisse bezüglich des Nutzerverhaltens sind nicht ganz eindeutig: Während dem Online-HTML-Bericht auf der einen Seite eine zunehmende Nutzung und Relevanz zugesprochen wird, reicht (professionellen) Kapitalmarktvertretern die PDF-Version – und eine gut aufbereitete Investor-Relations-Website. Unterschiede gibt es dabei zwischen Buy- und Sell-Side-Anlegern.
Case Study:
«Die digitale Evolution eines Geschäftsberichts» – Digitales Reporting bei Kuoni Group
App:
Nur wenige Unternehmen bieten eine spezifische App für Reporting oder Investor Relations an. 15 Prozent der 90 grössten deutschen Unternehmen haben eine App, vier davon sind Financial Reporting Apps und elf IR Apps. 10 Prozent der ATX-Unternehmen haben eine IR App. 25 Prozent der SMI-Unternehmen haben eine App. Davon sind lediglich zwei Financial Reporting Apps und drei IR Apps. Auch bei Nutzerbefragungen zeigt sich ein geringes Interesse an IR Apps. Durch responsive Design und spezielle Features kann ein Online-Bericht bereits vieles abdecken.
Social Media:
Vorbehalte gegenüber Social Media auf Kapitalmarktseite werden langsam abgebaut und man erwartet zukünftig eine höhere Bedeutung von Social Media bei Investmententscheidungen. Es sind derzeit lediglich 7,8 Prozent der 90 kapitalstärksten Unternehmen in Deutschland in sozialen Netzwerken mit Reporting- oder Investor-Relations-Themen präsent.
Zum Thema:
«Relevanz von Social Media für die Kapitalmarktkommunikation»
Mobile:
Ein wichtiger Trend, um den Unternehmen nicht herumkommen, ist die mobile Version von Reporting-relevanten Daten. Eine gute Nutzung auf Handy, Tablet etc. ist aus Kapitalmarktsicht essenziell.
Fazit:
Digitalisierung wird viel diskutiert, in Reporting und Investor Relations aber noch verhalten umgesetzt. Je nach Unternehmen und ihren Stakeholdern variiert auch die Reichweite von Online-Berichten. Während in der Schweiz Online-Reporting unternehmensseitig an Interesse gewinnt, wenden sich deutsche Unternehmen vom Full-HTML-Bericht bereits wieder ab. Umso mehr gewinnt eine gut strukturierte, mit relevanten Inhalten gefüllte und mobil nutzbare bzw. responsive Investor-Relations-Website an Bedeutung. Unternehmen werden nicht darum herumkommen, die Digital-Reporting-Frage im Hinblick auf Zielsetzung und Stakeholder unternehmensindividuell zu beantworten.
Quellen und zum Weiterlesen: