7 Answers
Katharina Jacobi
Director Global Marketing & Communications, Sensirion AG
Julian Stressig
Leiter externe Kommunikation, Galenica
1. Was bedeutet gute Zusammenarbeit für Sie?
Katharina Jacobi: Gute Zusammenarbeit bedeutet für mich, dass wir als Team Hand in Hand arbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Es ist wie ein gut eingespieltes Orchester, in dem jeder seine Rolle kennt und man gemeinsam harmonisch musiziert.
Julian Stressig: Respekt und Zuverlässigkeit. Ein respektvoller Umgang ist das A und O für eine gute Zusammenarbeit. Zudem ist es unerlässlich, dass jeder im Team seine Verantwortungen wahrnimmt und sich alle aufeinander verlassen können. Mit respektlosen und unzuverlässigen Personen kann keine gute Zusammenarbeit entstehen.
2. Wie fördern Sie die funktionsübergreifende Zusammenarbeit, damit der Geschäftsbericht effizient erstellt werden kann?
Katharina Jacobi: Unser Geschäftsbericht besticht durch eine gute Zusammenarbeit und eine klare Ausrichtung. In unseren interdisziplinären Teams bündeln wir unsere unterschiedlichen Stärken und arbeiten gemeinsam an einem Ziel.
Transparente und manchmal auch unkonventionelle Prozesse sorgen für einen optimalen Ablauf. Kurz: Unser Bericht ist das Ergebnis eines inspirierenden Zusammentreffens vielfältiger Meinungen und engagierter Mitarbeiter:innen, die für magische Momente sorgen. Wir möchten unsere Leser:innen mit auf die Reise nehmen und ihnen eine einzigartige Perspektive auf unser Unternehmen bieten.
Julian Stressig: Unser interdisziplinäres Reporting-Team arbeitet schon lange im gleichen Set-up zusammen. Da weiss jeder genau, was seine Verantwortung ist und bis wann etwas geliefert werden muss. Da wir zum Glück alle auf dem gleichen Flur arbeiten, passiert der Austausch sehr schnell und direkt, und so ist auch immer jeder auf dem gleichen Wissensstand.
3. Wie würden Sie Ihre Firmenkultur beschreiben?
Katharina Jacobi: Unsere DNA ist geprägt von einer Kultur der Offenheit, der Motivation und des Miteinanders. Wir sind ein Team, das gemeinsam Höchstleistungen erbringt und sich gegenseitig inspiriert. Fairness und Ehrlichkeit sind das Fundament, auf dem wir aufbauen.
Julian Stressig: Unsere Firmenkultur basiert auf «Servant Leadership » und setzt viel Vertrauen voraus. Jeder ist sich seiner Verantwortung bewusst und hat die Kompetenz, in seinem Verantwortungsgebiet Entscheidungen zu treffen. Das schafft Transparenz, gute Zusammenarbeit und eine sehr lebendige Feedback-Kultur. Das motiviert und inspiriert sehr, täglich sein Bestes zu geben.
4. Was beschäftigt Sie derzeit in Sachen Reporting am meisten und warum?
Katharina Jacobi: Durch die umfassende Nutzung von Daten gewinnen wir wertvolle und neue Erkenntnisse, die uns als Unternehmen noch besser machen. Denn ein effizientes Berichtswesen ermöglicht auch kluge Entscheidungen für die Zukunft und verbessert nicht nur das Reporting und die Reputation bei Investoren, sondern hoffentlich auch die Welt um uns herum.
Julian Stressig: Wahrscheinlich das Gleiche, was alle momentan beschäftigt: die Integration der verschiedenen ESG-Standards und Regularien in bestehende Reporting-Strukturen. Die unklaren Vorgaben zur Umsetzung und der gleichzeitig sehr knappe zeitliche Vorlauf bringen grosse Unsicherheiten und Herausforderungen mit sich. Dies bedarf auch eines sehr spezifischen Know-hows, das erst einmal aufgebaut werden muss.
5. Wie messen Sie, ob die Botschaften aus dem Geschäftsbericht bei Ihren Zielgruppen ankommen?
Katharina Jacobi: Wir verwenden eine Kombination aus traditionellen und modernen Analysetools, Leseverhalten und Feedback, um zu messen, wie unsere Botschaften ankommen. Leider gibt es noch keine KI gesteuerten Spion-Brillen, sonst würde ich sie gerne einsetzen.
Julian Stressig: Wir berichten «online first». Das macht es zum Glück sehr einfach, mit Analyse-Tools zu sehen, welche Inhalte angeschaut werden. Die Botschaften in unseren Berichten stützen sich in der Regel auf die generellen Botschaften des Unternehmens und sind in unserer Kommunikation omnipräsent. Ob die Botschaften dann tatsächlich ankommen, erfahren wir aber immer aus erster Hand in Gesprächen mit unseren Stakeholdern, die wir regelmässig führen.
6. Wie werden Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, wie ChatGPT, das Corporate Reporting verändern?
Katharina Jacobi: Ich bin davon überzeugt, dass künstliche Intelligenz wie ein treuer Sidekick ist, der uns dabei hilft, unsere Reporting-Superkräfte zu steigern. Damit meine ich, dass sie als unterstützende Kraft helfen kann, Zeit für anderes zu gewinnen.
Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass der Geschäftsbericht plötzlich zu einer spannenden, interaktiven Geschichte wird. Denn mit unterhaltsamen Dialogen und kreativen Inhalten kann man den Leser viel stärker einbeziehen und fesseln.
Julian Stressig: Ich denke (und hoffe), dass KI nie die menschliche Fähigkeit ersetzen wird, zielgerichtete Botschaften so zu formulieren, dass sie eine gewisse Deutungshoheit haben und trotzdem für jeden genug Interpretationsspielraum lassen. Sprich eine gewisse Empathie für die Zielgruppen zu haben. Ich denke aber auch, dass man mithilfe von KI die Erstellung eines Berichts sehr viel schneller und effizienter gestalten kann, etwa bei rein prozessualen Berichtsteilen wie beim Finanzbericht oder einem GRI-Bericht. Dies aber auch erst, wenn die Sicherheit der sensiblen Daten hundertprozentig gewährleistet ist.
7. Wo lesen Sie normalerweise die «Reporting Times» und was am liebsten?
Katharina Jacobi: Bei strahlendem Sonnenschein, umgeben von Palmen und mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer, entdeckte ich die «Reporting Times». Ich dachte mir: «Warum nicht Business-News in der Chillzone geniessen?» Seitdem ist der Liegestuhl mein geheimes Büro für inspirierende Lesestunden!
Julian Stressig: Da ich die «Reporting Times» ins Büro geschickt bekomme, meistens dort. Am liebsten lese ich Beiträge zu Themen, mit denen ich mich auch aktuell beschäftige, beispielsweise die zuvor erwähnte ESG-Integration. Es ist immer inspirierend zu sehen, wie Peers mit solchen Themen umgehen.