← zurück zur kompletten Ausgabe
Sustainability Reporting macht Erfolge messbar und sichtbar
Als Unternehmen in einem sogenannten «Hard-to-abate»-Sektor steht Heidelberg Materials auf dem Weg zu Netto-Null vor einer besonderen Herausforderung: eine Lösung für die bisher unvermeidbaren Prozessemissionen aus der Zementproduktion finden. Unser Geschäft zu transformieren und einen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen zu leisten – zu denen neben dem Klimawandel auch Ressourcenknappheit und der Verlust der Artenvielfalt gehören –, ist daher eine wesentliche Aufgabe.
Von Nicola Kimm
Heidelberg Materials hat sich heute als globale Marke etabliert, die immer stärker als führend in der Nachhaltigkeitstransformation wahrgenommen wird. Unsere Technologieführerschaft im Bereich CO2- Abscheidung, die Einführung des weltweit ersten CCS-basierten Net-Zero-Zement, und unser Engagement für Zirkularität und Recycling zeigen, wie entschlossen wir dieses Thema angehen.
Die Stakeholder mit auf die Reise nehmen
Eine erfolgreiche Industrietransformation und der Übergang in die Klimaneutralität setzen aber auch voraus, dass unsere Stakeholder die damit einhergehenden Veränderungen verstehen und mittragen. Als börsennotiertes Unternehmen ist Heidelberg Materials auch von den Belangen der Shareholder und Investoren geprägt. Dieser Einfluss drückt sich beispielsweise über Anforderungen zur Offenlegung im Rahmen der EU-Taxonomie und zur entsprechenden Positionierung in relevanten ESG-Ratings aus.
Mit unseren Sustainability Commitments 2030 zeigen wir bei Heidelberg Materials die Richtung auf, die wir mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie einschlagen. Darin haben wir die gesamte Bandbreite der ESG-Themen im Blick: von Klima, Wasser und Biodiversität über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bis zu Corporate Social Responsibility, Diversity, Equity & Inclusion (DEI), und der lokalen Verantwortung im Umfeld unserer Werke. Die Zielerreichung verfolgen wir intern nach, und geben in der jährlichen Berichterstattung einen Überblick.
Finanz- und Nachhaltigkeitsreporting auf Augenhöhe
Zugleich werden auch gesetzlich vorgegebene Berichtspflichten immer anspruchsvoller. Die zunehmend engere Verzahnung von Finanzen und ESG-Aspekten in Planung und Reporting setzt richtige und wichtige Anreize für Unternehmen, mehr zu leisten, Performance Gaps zu identifizieren und zu schliessen, und das Vertrauen der Stakeholder zu stärken. Steigende regulatorische Anforderungen bedeuten für Organisationen aber auch eine wachsende Herausforderung, nicht zuletzt durch den mit ihnen verbundenen bürokratischen Aufwand.
Seit 2023 publiziert Heidelberg Materials einen kombinierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht. In der kurzen Zeitspanne zwischen Abschluss und Berichtsveröffentlichung müssen dafür grosse Mengen an Daten und Informationen erfasst, konsolidiert sowie zielgruppenorientiert und lesefreundlich aufbereitet werden. Parallel dazu sind unsere Teams weiterhin ins Tagesgeschäft eingebunden, arbeiten intensiv an der Vorbereitung des CSRD-konformen Reportings ab 2024 und verfolgen aufmerksam wesentliche Entwicklungen wie die Zusammenführung von GRI, TCFD und SASB oder den Relevanzgewinn der TNFD, zu deren Early Adopters Heidelberg Materials zählt.
«Entsprechend unserer Überzeugung, dass ein erfolgreiches Geschäftsmodell Ökonomie und Ökologie in Einklang bringt, unterstützen die ESG-Kennzahlen auch unternehmerische Entscheidungen von Vorstand und Aufsichtsrat.»
Sustainability Reporting lebt von verlässlichen KPIs Artikel als PDF downloaden
Der kombinierte Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht ist eine entscheidende Säule unserer Stakeholder- Kommunikation. Er entsteht bei Heidelberg Materials im Zusammenspiel verschiedener Abteilungen, mit dem auf Vorstandsebene angesiedelten Sustainability Office und den Abteilungen ESG, Controlling und Kommunikation im Lead. Der ebenfalls interdisziplinär besetzte Lenkungsausschuss für Nachhaltigkeitsberichterstattung dient als Entscheidungsgremium in allen Fragen im Bereich des ESG-Reportings.
Unsere Performance im Bereich Nachhaltigkeit messen wir kontinuierlich. Dabei bauen wir den Umfang und die Verlässlichkeit der von uns berichteten ESG-Kennzahlen kontinuierlich aus und heben sie sukzessive auf dasselbe Prüfniveau wie die Finanzkennzahlen. Priorität haben dabei die spezifischen Netto-CO2-Emissionen – denn sie reflektieren unseren tatsächlichen Fortschritt auf dem Weg zu Netto-Null. Mit der Kennzahl «Umsatzanteil aus nachhaltigen Produkten» haben wir einen weiteren, belastbaren KPI geschaffen, der Nachhaltigkeitsperformance und Geschäftserfolg verbindet. Entsprechend unserer Überzeugung, dass ein erfolgreiches Geschäftsmodell Ökonomie und Ökologie in Einklang bringt, unterstützen die ESG-Kennzahlen auch unternehmerische Entscheidungen von Vorstand und Aufsichtsrat.
Nachhaltigkeit beeinflusst Betriebsabläufe und Entscheidungsfindungen und bildet den Kern der Kommunikation von Unternehmenswerten gegenüber Stakeholdern. Zukunftsgerichtetes Reporting entsteht daher immer mehr im engen Zusammenspiel zwischen der Nachhaltigkeitsabteilung und dem Accounting und wird von Programmen und Massnahmen ergänzt, die die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens mit Leben füllen und für die Stakeholder greifbar machen. Es ist unsere Aufgabe im Vorstand, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen zu fördern, nichtfinanzielle Aspekte auch im Accounting zu reflektieren und für alle Prozessschritte fähige, erfahrene Partner ins Boot zu holen. In Kombination mit aussagekräftigen, prüfsicheren KPIs und einem ganzheitlichen Blick – denn Nachhaltigkeit ist mehr als Reporting.
Dr. Nicola Kimm
ist Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials und verantwortet die Bereiche Nachhaltigkeit, Technologien & Partnerschaften sowie Innovation. Als studierte Ökologin und Chemieingenieurin hat sie im Lauf ihrer 28-jährigen Karriere das Thema Nachhaltigkeit in verschiedenen Branchen massgeblich vorangetrieben.